Die Prävalenz der Helicobacter pylori-Infektionen ist in Deutschland verhältnismäßig gering. So sind hierzulande nur 5% der Kinder und 24% der Erwachsenen infiziert. In Deutschland (wie in allen Industrieländern) liegt eine große Variation der Prävalenz in Abhängigkeit der Nationalität und dem Geburtsland vor. So wird bei Immigranten und deren Kindern eine Prävalenz von 52-86% bzw. 36-44% angegeben. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, wobei der genaue Übertragungsweg bislang unklar ist (die intrafamiliäre Übertragung stellt die größte Infektionsquelle dar). Es gibt keine anerkannten Präventionsstrategien. Die Rate an Rezidivinfektionen bei Erwachsenen nach erfolgreicher Therapie ist in Industrieländern niedrig (<1% pro Jahr). Mit einer Helicobacter pylori-Infektion assoziierte Erkrankungen sind die gastroduodenale Ulkuskrankheit, das distale Magenkarzinom und primäre gastrale B-Zell-Lymphom (MALT und DLBCL).
Für die Diagnose einer Helicobacter  pylori-Infektion stehen sowohl invasive (nur nach  Ösophago-Gastro-Duodenoskopie), als auch nicht-invasive Methoden zur  Verfügung. 
invasiv 
Urease-Schnelltest 
Histologie 
Kultur 
PCR 
nicht-invasiv 
Harnstoff-Atemtest 
Stuhl-Antigentest 
Antikörpernachweis im Serum 
Bei  V.a. eine bestehende Helicobacter pylori-Infektion sind direkte  Testverfahren (in-vasiv/nicht-invasiv) geeignet. Dabei ist keine  Testmethode für sich allein absolut genau (so stellen z.B. eine geringe  Kolonisationsdichte, Magenteilresektion, akute obere GI-Blutung oder  bakterielle Überwucherung wichtige Störfaktoren dar). Für eine  zuverlässige Helicobacter pylori-Diagnostik sollten zwei positive  Testergebnisse vorliegen. Bei diskrepanten Befunden ist ein weiteres  Diagnoseverfahren hinzu zu ziehen. Serumantikörper (als indirektes  Testverfahren) können sowohl eine aktuelle als auch eine zurückliegende  Infektion anzeigen. Cave: bei einer klinischen Situation würde man einen  positiven Antikörpertest, der Folge einer zurückliegenden Infektion  ist, als falsch positiv für eine aktuelle Infektion bewerten! 
Im IMD Berlin-Potsdam werden zur Diagnostik der Antigen-Nachweis aus Stuhl und die Serumantikörper angeboten. Der C13-Atemtest wird nicht mehr im IMD durchgeführt.
Die asymptomatische Helicobacter pylori -Gastritis, Refluxkrankheit oder Helicobacter pylori -Infektion bei idiopathischer thrombozytopenischer Purpura kann einer Eradikationstherapie zugeführt werden. 
Im  Falle eines endoskopisch nachgewiesenen Ulkus duodeni genügt ein  eindeutig positiver Urease-Schnelltest für die Einleitung einer  Eradikationstherapie. eingeschränkte oder falsche Therapieindikation: 
"funktionelle Dyspepsie": 
Die  Wahrscheinlichkeit eines längerfristigen symptomatischen  Therapieerfolges liegt bei einem dyspeptischen Symptomenkomplex mit  negativer Endoskopie ("funktionelle Dyspepsie")  bei nur 5-10%, jedoch muss die gastrointestinale Nebenwirkungsrate von  10-25% beachtet werden. Die Entscheidung der Therapie ist individuell zu  treffen. 
nicht-untersuchte Dyspepsie: 
bitte wenden Bei  einer nicht-untersuchten Dyspepsie wird eine alleinige, nicht-invasive  Helicobacter pylori-Testung mit anschliessender Eradikationsbehandlung  (test&treat) in Deutschland nicht empfohlen. Eine diagnostische  Abklärung ist bei allen Patienten >55 Jahren sowie bei Vorliegen  sogenannter Alarmsymptome obligat (progredientes Beschwerdebild,  Blutung, Anämie, unerklärter Gewichtsverlust >10%, Dysphagie,  Odyno-phagie, anhaltendes Erbrechen, Lk-Vergrößerung). 
Wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der  Wirksamkeit einer Therapie sind Therapietreue, Rauchstopp und eine  korrekte Verordnung. Der alleinige serologische Nachweis von  Antikörpern gegen Helicobacter pylori und seine Virulenzfaktoren reicht  nicht zur Therapieentscheidung aus. 
Für die Erstbehandlung sollte  eine mindestens einwöchige Tripel-Therapie (z.B. Italienische TT: PPI,  Clarithromycin plus Metronidazol) eingesetzt werden. Die primäre  Resistenzrate von Helicobacter pylori liegt in Deutschland unter 30%  (Vorbehandlungen mit Antibiotika - auch bei anderer Indikation - sollten  bei der Auswahl berücksichtigt werden). Claritomycinresistente  Helicobacter pylori sind in Deutschland bislang noch selten. Die  Medikamente sollten vor einer Mahlzeit eingenommen werden. Probiotika  allein führen nicht zu einer Eradikation, können aber ggf. die  Wirksamkeit bei einer wiederholten Therapie verbessern. 
Zwischen  Ende der Antibiotikatherapie und der Überprüfung des Therapieerfolges  müssen mindestens 4 Wochen liegen. Bei Patienten mit MALT-Lymphom, Ulkus  duodeni mit Komplikation und Ulkus ventrikuli muss eine  Kontrollendoskopie durchgeführt werden (mit Urease-Test und Histologie).  
Ist keine Kontrollendoskopie erforderlich, sollte die  Eradikationskontrolle über den 13C-Harnstoff-Atemtest oder einen  Stuhlantigentest erfolgen. 
bei Therapieversagen: 
Eine Resistenztestung nach erstmaligen Therapieversagen wird bei einer erneuten Endoskopie empfohlen. Liegen grundlegende Kenntnisse zur Wahrscheinlichkeit der Resistenzinduktion bei Therapieversagen vor, kann eine Resistenzbestimmung auch entbehrlich sein. Eine Therapiedauer von 10 Tagen ist in der Sekundärtherapie empfohlen (z.B. PPI, Amoxicillin plus Levofloxacin).
Eine Untersuchung auf eine Infektion mit  Helicobacter pylori sollte bei Kindern und Jugendlichen nur  durchgeführt werden, wenn im Falle eines positiven Ergebnisses eine  Therapie vorgesehen ist. 
Komplikationen einer Helicobacter  pylori-Infektion sind bei Kindern sehr viel seltener als bei  Erwachsenen. So sind maligne Erkrankungen auf dem Boden einer  Helicobacter pylori-Infektion in den ersten beiden Lebensjahrzehnten  eine Rarität. Dagegen sind die Komplikationen der Eradikationstherapie  in Form von gastrointestinalen Beschwerden häufig. 
Zur Diagnostik  einer Helicobacter pylori-Infektion bei Kindern und Jugendlichen sind  der 13C-Harnstoff-Atemtest und der Antigen-Nachweis aus Stuhl geeignet.  Der Nachweis von Antikörper aus Serum oder Vollblut dagegen hat eine  deutlich niedrigere Sensitivität als bei den Erwachsenen und ist somit  nicht geeignet. 
Besonders bei Kindern und Jugendlichen sollte vor Behandlung einer Helicobacter pylori-Infektion eine antibiotische Empfindlichkeitstestung nach kultureller Anzucht durchgeführt werden.
Bei Kindern und Jugendlichen mit  nachgewiesener Helicobacter pylori-Infektion und Ulkus ventrikuli,  Ulkus duodeni oder MALT-Lymphom muss eine Eradikationstherapie  durchgeführt werden. Bei Helicobacter pylori-Infektion und erosiver  Gastritis/Duodenitis, Eisenmangelanämie oder Ulkus/Magen-karzinom bei  Verwandten 1. Grades sollte eine Eradikation angestrebt werden. 
Bei symptomlosen Kindern und einem positiven nicht-invasiven Testergebnis sollte keine Therapie erfolgen. 
Entsprechend der Empfindlichkeitstestung ist bei Kindern und Jugendlichen eine einwöchige Tripeltherapie (PPI, Amoxicillin und Chlarithromaxcin oder Metronidazol) empfohlen. Liegt keine Empfindlichkeitstestung vor, muß 1-2 Wochen behandelt werden, wobei frühere antibiotische Therapien und das Herkunftsland des Kindes (lokale Resistenzlage) berücksichtigt werden müssen.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: 
Frau Uta Küsters 030 - 77001 188 
Frau Ulrike Haselbach 030 - 77001 185