In der klinischen Diagnostik wird zunehmend der hochempfindliche Nachweis der HCV-RNA mittels Nukleinsäure-Amplifikationstechnologie (NAT) eingesetzt. Die quantitative Real-Time PCR hat sich dabei als ein Test von sehr hoher Spezifität und Sensitivität erwiesen.
Das  Hepatitis C Virus wird über Blut und Blutprodukte übertragen. Das  Risiko einer transfusionsbedingten Hepatitis konnte u.a. durch die  breite Anwendung von HCV-Blutscreeningtesten stark reduziert werden. Die  Inzidenz von HCV-Infektionen ist bei intravenösem Drogenmissbrauch am  höchsten und etwas geringer bei anderer perkutaner Exposition.
Da  mit HCV infizierte Patienten spezifische Antikörper bilden, konnten  immunserologische Tests zum spezifischen Nachweis dieser Antikörper  entwickelt werden. Das Vorhandensein von Anti-HCV-Antikörpern ist jedoch  nur ein Hinweis für eine vorangegangene HCV-Infektion und kann nicht  als Marker für eine gegenwärtige Infektion verwendet werden. Eine  alternative Viruskultur zur direkten Detektion ist nicht verfügbar.
Die  Messung von Leberenzymen ist kein direktes Maß für den Grad der  HCV-Infektion, da erhöhte Werte durch verschiedene Ursachen bedingt sein  können. Im Gegensatz dazu kann die Virämie durch Bestimmung der HCV-RNA  mittels PCR (Polymerase-Kettenreaktion) gemessen werden. Mit der PCR  ist es möglich, eine HCV-Virämie noch vor der immunologischen  Serokonversion nachzuweisen. Die Veränderung der HCV-RNA im Serum oder  Plasma dient zur Bewertung der viralen Reaktion auf antivirale  Behandlung.
Bei  der Diagnostik mittels PCR werden spezifische Bereiche aus dem  Erregergenom amplifiziert. Bei der Real-Time PCR findet die Detektion  mit Hilfe von Fluoreszenzfarbstoffen statt. Diese sind in der Regel an  Oligonukleotid-Sonden gekoppelt, die spezifisch an das PCR-Amplifikat  binden. Die Detektion der Fluoreszenzintensitäten im Verlauf der  Real-Time PCR ermöglicht den Nachweis und die Quantifizierung der  Produkte, ohne die Probenröhrchen nach der PCR wieder öffnen zu müssen.  Das eliminiert die Gefahr einer carry-over Kontamination.
Der  »viral load« wird in internationalen Einheiten IU/ml ausgedrückt. Nach  dem offiziellen Bericht der WHO1 entspricht 1 IU des WHO Standards ca. 4  HCV-Genomäquivalenten (Kopien). Die Methode erlaubt die zuverlässige  Bestimmung der HCV-Viruslast von allen HCV-Genotypen 1 bis 6.
Die Linearität der Methode erstreckt sich über einen breiten Messbereich (43 bis 7x107 IU/ml). Eine Detektion (nichtlinear) ist auch im Bereich 1 – 42 IU/ml gegeben. Somit verbessert sich sowohl die obere, wie auch die untere Nachweisbarkeitsgrenze spürbar und besteht nicht mehr die Notwendigkeit der Durchführung von zwei unterschiedlichen Methoden für den qualitativen und den quantitativen Nachweis.
Dies dient der empfindlicheren Erkennung einer Virämie in der Frühphase einer akuten Infektion, der verbesserten Differenzierung chronischer HCV-Infektionen sowie der Verlaufskontrolle unter antiviraler Therapie.
Die Ergebnisse, die erzielt werden können, werden in der unten stehenden Tabelle aufgeführt.
 
ERGEBNIS  | ERLÄUTERUNG  | |
|---|---|---|
HCV-RNA nicht nachweisbar  | nicht nachweisbar  | |
HCV-RNA nachweisbar  | schwach nachweisbar  | Erreger-RNA nachgewiesen, weniger als 15 IU/ml  | 
15 - 42 IU/ml  | Erreger-RNA unterhalb des Linearitätsbereichs  | |
43 - 7x107 IU/ml  | Erreger-RNA innerhalb des Linearitätsbereichs  | |
> 7x107 IU/ml  | Erreger-RNA oberhalb des Linearitätsbereichs  | 
Für die Untersuchung werden mindestens 5ml EDTA-Blut oder Vollblut benötigt.
Bitte verwenden Sie für molekularbiologische Untersuchungen ein separates Blut-Röhrchen.