Das humane Cytomegalievirus (CMV) kann bei einer Infektion im Blut,  im Urin, im Gewebe und in praktisch allen Sekretflüssigkeiten  nachgewiesen werden. Die Übertragung erfolgt oral, parenteral,
sexuell, intrauterin oder perinatal. Die Primärinfektion verläuft in der Regel asymptomatisch.
Selten  kommt es dabei zu einem mononucleoseähnlichem Krankheitsbild mit  Fieber, Hepatis und Lymphknotenschwellung. Das Virus persistiert im  Körper. Eine Infektion in der Schwangerschaft kann zu Fetopathien  führen. Schwere Verläufe werden bei Reaktivierung unter  immunsupprimierten Patienten beobachtet.
Beim quantitativen CMV-Nachweis mittels Real-Time PCR werden  spezifische Bereiche aus dem Erregergenom amplifiziert und mit Hilfe von  Fluoreszenzfarbstoffen detektiert. Die Farbstoffe sind in der Regel an  Oligonukleotid-Sonden gekoppelt, die spezifisch an das PCR-Amplifikat  binden. Die Detektion der Fluoreszenzintensitäten im Verlauf der  Real-Time PCR ermöglicht den Nachweis und die Quantifizierung der  Produkte, ohne die Probenröhrchen nach der PCR wieder öffnen zu müssen.  Dies eliminiert die Gefahr von carry-over Kontamination. Die Methode  eignet sich besonders für die Cito-Diagnostik, da die Auswertung schon  im Laufe der Analyse (online) möglich ist.
Die Sensitivität der  Methode ist vergleichbar mit jener, der von uns bisher angewandten  qualitativen Methode. Mit unserem Standardprotokoll liegt die untere  Nachweisgrenze bei ca. 110 IU/ml. Die Ergebnisangabe erfolgt  quantitativ. Die Resultate werden entweder als nicht nachweisbar/negativ  (kein Nachweis von Virus-DNA) oder mit dem gemessenen Wert als IU/ml  (bei positivem Nachweis) angegeben. Dies dient der empfindlicheren  Erkennung einer Virämie in der Frühphase einer akuten Infektion, der  verbesserten Differenzierung latenter chronischer CMV-Infektionen sowie  der Verlaufskontrolle unter antiviraler Therapie. Die Spezifität der  Methode wird in erster Linie durch die Auswahl der Primer und Sonden  sowie die Wahl stringenter Reaktionsbedingungen gewährleistet.
Für die Untersuchung sind die folgenden Materialien zulässig:
EDTA-Blut/Plasma mind. 2 ml EDTA-Blut
Bitte verwenden Sie für molekularbiologische Untersuchungen ein separates Blut-Röhrchen.
Urin, Liquor, Punktat, Fruchtwasser mind. 2ml
Probentransport zum Labor bei Raumtemperatur innerhalb von 24 Stunden.
Aufbewahrung in der Praxis bei 4°-8° C.
Die Möglichkeit der Abrechnung im privatärztlichen Bereich ist gegeben. Bei Kassenpatienten ist die CMV-PCR nur bei Immunsuppression möglich. (Bitte Befreiungsziffer angeben)
Berger A and Preiser W. Viral genome quantification as a tool for improving patient management: the example of HIV, HBV, HCV and CMV. Journal of antimicrobial Chemotherapy 49;719-721, 2002