Home >  Fachinformationen > Basophilenaktivierungstest (BAT)

Basophilenaktivierungstest (BAT)

Der Basophilenaktivierungstest (Synonym CAST-Test) ist ein funktioneller Labortest zum Nachweis einer IgE-vermittelten Sensibilisierung (Soforttypallergie) oder einer Pseudoallergie. Bei diesem Test werden angereicherte Basophile Granulozyten des Patienten im Labor mit dem vermuteten Allergen konfrontiert. Bei bestehender allergischer Sensibilisierung werden die in diesem Fall gebildeten Leukotriene nachgewiesen. Es handelt sich somit um einen »in vitro-Provokationstest«. Der wesentliche Vorteil im Vergleich zum Pricktest ist, dass er unabhängig von der Einnahme von Antihistaminika ist und bei einem in vitro-Test keine Gefahr einer durch den Test ausgelösten Anaphylaxie besteht.

Das Verfahren beinhaltet folgende Schritte:

  1. Anreicherung der basophilen Granulozyten aus EDTA - oder Heparinblut des Patienten
  2. Vorstimulation (»priming«) der Patientenzellen mit Interleukin-3 
  3. Stimulation mit dem in Verdacht stehenden Allergen (Extrakt, Nativmaterial oder rekombinante AllergenKomponenten).
  4. Messung der bei bestehender Sensibilisierung freigesetzten Histamin-assoziierten Allergiemediatoren. Erfasst werden die Leukotriene C4, -D4 und -E4.
  5. Ein positives Ergebnis liegt dann vor, wenn im Vergleich zum Leerwert des gleichen Patienten durch das jeweilige Allergen eine Steigerung der Leukotrienfreisetzung von mehr als 200 pg/ml nachweisbar ist.  

    Vorteile des BAT

    Der Test weist, im Unterschied zum IgE-Nachweis im CAPTest, auch Basophilen-gebundene Allergen-spezifische IgE-Antikörper nach und besitzt daher eine sehr hohe Sensitivität. Als klassischer »in vitro Provokationstest« ist der Test auch zum Nachweis von nicht IgE-vermittelten Überempfindlichkeitsreaktionen vom Soforttyp geeignet. (Pseudoallergien/ Idiosynkrasien auf einige Medikamente, Berufs- und Umweltallergene, Nahrungsmittelzusätze und -farbstoffe). Hinsichtlich Sensitivität und Spezifität hat sich in unserem Labor der BAT gegenüber anderen in vitro-Provokationstesten wie Histamin-Freisetzungs-Test oder CD63-Test als eindeutig überlegen erwiesen.

    Einsatzfelder des BAT

    Nachweis von IgE-vermittelten Typ I-Sensibilisierungen:

    1. auf Allergenextrakte bei negativem oder fraglichem spezifischen IgE im CAP-Test oder Pricktest trotz starkem klinischen Verdacht.

    Die häufigsten Einsatzgebiete sind:

    • Hymenopterengifte (Biene, Wespe, Hornisse)
    • Hausstaub- und Futtermilbenallergene
    • Schimmelpilze
    • Tierepithelien (Hunde- und Katzenhaare)
    • Nahrungsmittel
    • α-Amylase, Latex, Formaldehyd u. a. 

    2. auf Allergene, die für die automatisierte IgE-Bestimmung nicht zur Verfügung stehen

    • viele Medikamente (v. a. auch NSAIR)
    • Acrylate und andere Kunststoffbestandteile
    • Tierstäube, Hefen, Mehlstaub
    • Lacke und Harze z. B. im Baugewerbe
    • Latexhandschuhe, Desinfektionsmittel
    • Duftstoffe, Lösemittel, Biozide u. a. 

    Vorteil des BAT ist, dass er auch auf toxische und karzinogene Nativmaterialen durchgeführt werden kann, da bei diesem Labortest keine Exposition des Patienten erfolgt. Die Nativmaterialien müssen gemeinsam mit der Blutprobe in das Labor eingesendet werden.

    3. auf Lebensmittelfarb- und Nahrungsmittelzusatzstoffe (17 Stoffe in 4 Screeninggruppen, siehe Tabelle).

    In der Tabelle finden Sie eine Aufstellung der im Labor vorhandenen und validierten Allergene.

    Bei nicht genannten Allergenen muss eine Allergenprobe (bei Medikamenten Tablette oder Ampulle, bei anderen Materialien ca. 2 g oder 0,5 ml Substanz) gemeinsam mit dem Blut eingesandt werden.

    Material

    2 ml EDTA- oder Heparinblut je Allergen

    Ein Probeneingang im Labor innerhalb von 24 Stunden muss gewährleistet sein. Das Blut sollte bei Raumtemperatur gelagert und transportiert werden. Dafür bieten wir Ihnen unseren Fahrdienst an (+49 (0)331 280 95-0).

    Abrechnung

    Eine Abrechnung ist bei gegebener Indikation im kassen- und privatärztlichen Bereich gegeben. Für Selbstzahler entnehmen Sie bitte die aktuellen Untersuchungspreise dem  PDF-Dokument.